Thema WÄRME
Kursthemen
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Heiß begehrte WÄRME!
Wie schön ist es doch, wenn im Frühling die Tage länger werden und die Temperaturen steigen. Die Sonne sorgt als wichtigste natürliche Wärmequelle für Wohlbefinden bei uns Menschen. Darüber hinaus ist Wärme aber auch in vielen anderen Bereichen von Bedeutung. So wird es im Kindergarten bestimmt heiß hergehen, wenn die Kinder bei verschiedenen Aktivitäten das Thema Wärme erforschen.
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Technikthemen
Physikalisch gesehen ist Wärme eine Form von Energie - genauer gesagt die Bewegungsenergie atomarer Teilchen. Man versteht unter TEMPERATUR eines Körpers den Bewegungszustand seiner Moleküle und Atome. Je größer die Geschwindigkeit der Teilchen, desto höher ist die Temperatur. Die Sonne gibt aufgrund ihrer hohen Temperatur Energie in Form von elektromagnetischen Wellen – bezeichnet als „Wärmestrahlung“ – ab. Ein Teil dieser Strahlungsenergie wird von der Erdatmosphäre und Wolken absorbiert bzw. reflektiert. Die auf der Erdoberfläche auftreffende Strahlung wird teilweise an der Erdoberfläche reflektiert bzw. von den Meeren bzw. vom Festland absorbiert. Diese absorbierte Energie ist für die Verdunstung von Wasser und für die Erwärmung des Festlandes und der Luft verantwortlich. Die Erwärmung der Erdoberfläche und der Luft ist wesentlich für den Wasserkreislauf und für die Entstehung von Winden. Auch der Mensch nutzt die Wärmestrahlung der Sonne, etwa mit Sonnenkollektoren oder einem Solarkocher. Zudem empfinden die meisten Menschen die Wärmestrahlung der Sonne als sehr angenehm. Jedoch ist Vorsicht geboten. Zu intensive Sonnenstrahlung kann unter anderem das Auge und die Haut schädigen oder zum Sonnenstich, zum Hitzekollaps oder zum Hitzekrampf führen.
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Bezug zum BildungsRahmenPlan
Bei den Vorschlägen zum Themenbereich „Endlich wird es wieder wärmer!“ wurde darauf geachtet, dass mehrere Bildungsbereiche angesprochen werden und somit Bezug auf den BildungsRahmenPlan genommen wird. Dabei wird davon ausgegangen, dass sich Kinder ihr Wissen ko-konstruktiv aneignen. Das bedeutet, dass das Wissen nicht nur von den Erwachsenen an die Kinder vermittelt wird, sondern dass es sich dabei um einen gemeinsamen Prozess handelt, bei dem auch die Kinder ihr eigenes Wissen von der Welt entwickeln. Dazu ist es wichtig, Kindern auch die Möglichkeit zu geben, ihre eigenen Vermutungen anstellen zu lassen, anstatt sie gleich mit einer genauen Erklärung des Phänomens zu beglücken.
Emotion und soziale Beziehung:
- Ermutigung, sich Unbekanntem zuzuwenden uns selbsttätig die Welt zu erforschen
- Lernen, zu kooperieren und andere für eine Idee zu gewinnen
- Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten aufbauen
- Vertrauen auf die Anweisungen anderer
- Lösungen durch den Austausch verschiedener Meinungen finden
Ästhetik und Gestaltung:
- Wärme sinnlich wahrnehmen
- Kreativität zum Ausdruck bringen
- Bildnerisches und plastisches Gestalten
- Umgang mit Materialien und deren Gestaltungsmöglichkeiten
Natur und Technik:
- Erforschen von Wärme
- Einblicke in die Verdunstung gewinnen
- Absorption/Aufnahme von Wärmestrahlung in Abhängigkeit von der Oberflächenfarbe kennenlernen
- Gesetzmäßigkeiten in der Umwelt erkennen
- Physikalisch-technische Einsichten gewinnen
- Problemlösestrategien erproben
- Erkenntnisse erweitern und auf neue Situationen übertragen
- Auseinandersetzung mit der unbelebten Natur
- Durchführung von Arbeitsschritten
- Transfer der Erkenntnisse auf neue Materialien und Situationen
Sprache und Kommunikation:
- Worte rund um Wärme und Kälte finden und diese Begriffe in unterschiedlichen Sprachen erfahren
- mit Sachgesprächen den Wortschatz erweitern und Kommunikationsregeln einhalten
- Ideen und Hypothesen aufstellen und formulieren
- Informationen aufnehmen, verstehen, verarbeiten und weitergeben
- Verschiedene Kommunikationsanlässe zur Unterstützung der Sprachkompetenz
Ethik und Gesellschaft:
- Neugier auf Fremdsprachen wecken
- Anerkennung und Wertschätzung durch das Präsentieren der eigenen Werke erfahren
- Verschiedene Begabungen, Bedürfnisse und Interessen anderer Menschen wertschätzen
- Sich bei gemeinsamen Aufgaben als Teil einer Gruppe erleben
- Beteiligung der Kinder an Entscheidungen
- sich mit Ausdauer einem Vorhaben widmen
Bewegung und Gesundheit:
- Kleidung der Temperatur entsprechend wählen können
- Orientierung im Raum
- natürlichen Bewegungsdrang der Kinder anregen
- erproben und verfeinern von motorischen Fertigkeiten
- Entspannung zur Verbesserung der Körperwahrnehmung
- Wahrgenommene Sinneseindrücke interpretieren und verarbeiten
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Für die Praxis: Brainstorming
In der Gruppe können zur Einstimmung auf das Thema verschiedene Überlegungen gemacht werden:
- Welche Dinge sind warm und welche kalt?
- Was zieht man an kalten und was an warmen Tagen an?
- Wie unterscheiden sich Sommer und Winter?
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Die Kinder sollen ihre Gedanken auf ein Plakat zeichnen, dass in einen WARM- und einen KALT-Bereich geteilt ist. Statt zu zeichnen, kann auch die Vorlage mit den Kärtchen zum Ausschneiden verwendet werden.
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Für die Praxis: Sprache, Kommunikation, spielen und malen
Redensarten und Sprichworte
Redensarten und Sprichwörter setzen ein hohes Sprachniveau voraus und sollten deshalb schon früh geübt werden. Auch bei Kindern mit nicht deutscher Muttersprache sind sie ein wichtiger Teil des Sprachverständnisses. Stellen Sie den Kindern verschiedene Redensarten und Sprichworte vor, in denen Wärme bzw. Hitze der bildhafte Bestandteil sind. Die Kinder können anschließend Situationen finden, zu denen die Redewendung passt. Auch das malen oder nachspielen von Redewendungen kann sehr lustig sein.Beispiele für Redewendungen:
- Da musst du dich warm anziehen!
- Mir wird ganz warm ums Herz.
- Die Kinder werden miteinander warm.
- Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß.
- Mir läuft es heiß und kalt den Rücken herunter.
- Heute ging es im Garten heiß her.
- Du hast wohl zu heiß gebadet!
- Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird.
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Eiskalt – Lauwarm – Brennheiß
Die Kinder sollen Das Spiel „Heiß – Kalt“ ist den meisten wahrscheinlich bekannt: Einem Kind werden die Augen verbunden und die anderen Kinder versuchen es mit den Begriffen „Heiß und Kalt“ zu einem versteckten Gegenstand zu leiten. Bei dieser Spielvariante sollen die Kinder bei der Temperaturbeschreibung aber richtig kreativ werden. So kann es zum Beispiel klirrend kalt, frostig, kühl, lauwarm, mild, brennheiß oder glühend heiß sein. Falls es in der Gruppe Kinder mit anderen Erstsprachen gibt, können die Begriffe „kalt“, „warm“ und „heiß“ auch in diesen verwendet werden. -
Wärmequellen im Haus
Zu Hause lassen sich viele Gegenstände finden, die warm werden, wie etwa das Bügeleisen, der Toaster, der Fön oder die Lampe. Sie können sogar einen Raum erwärmen. Das hängt natürlich unter anderem davon ab, wie lange das Gerät eingeschaltet ist und wie groß der Raum ist. Die Mädchen und Jungen sollen auf dem Bild (Arbeitsblatt) Gegenstände suchen, die warm werden können und diese einkreisen. -
Für die Praxis: Experimentieren
Die Wärme der Sonne fühlen
Wir Menschen können die Wärme der Sonne gut spüren. Doch werden alle Materialien von der Sonne gleich stark erwärmt? Finden Sie gemeinsam mit den Kindern heraus, wie sich verschiedene Objekte (z.B. Flasche, Holzbrett, dunkler Stein, Kochlöffel, …) anfühlen, nachdem sie eine Zeit in der prallen Sonne gelegen sind. Wichtig ist also, dass Sie das Experiment an einem sehr sonnigen Tag durchführen. -
Solarofen bauen
Dass Schokolade in der Sonne schmilzt, haben bestimmt schon alle einmal miterlebt. Aber dass man mit Hilfe der Sonne nicht nur Schokofondue herstellen, sondern auch „kochen“ kann, ist den Kindern wahrscheinlich noch unbekannt. Daher nutzen Sie gleich den nächsten heißen Tag und bauen Sie mit den Kindern einen Solarofen. Das geht ganz einfach.
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Salzbilder
Die Kinder wissen bestimmt schon, dass nasse Wäsche bei Sonnenschein schnell trocknet oder man sich nach dem Schwimmbadaufenthalt die Haare im Sommer nicht föhnen braucht. Sie kennen also Situationen, in denen Wasser mittels der Energie der Sonne schneller verdunstet. Diesen Effekt kann man auch für ein künstlerisches Werk einsetzen. Aus Bildern die mit Salzwasser auf dunklem Papier gemalt werden, entstehen schöne glitzernde Kunstwerke. -
Flaschengeist
Spukt es im Kindergarten? Das könnte man bei diesem Experiment fast glauben, denn wie von Zauberhand beginnt eine Münze, die auf einer Flaschenöffnung liegt, zu klappern. Dass hinter diesem Effekt aber kein Geist, sondern nur warme Luft steckt, erforschen die Kinder bei diesem spannenden Experiment. Tipp: Legen Sie genügend leere Flaschen etwa 30 Minuten vor dem Experiment in den Kühlschrank oder den Tiefkühler. -
Wasserkreislauf im ZippbeutelNach dem Regen, trocknen die Pfützen und die nassen Straßen. Aber warum ist das so und wohin kommt das verdunstete Wasser? Mit diesem kleinen Experiment kann man das ganz schön veranschaulichen.Die Anleitung gibt's HIER.Heißluftballon bauen
Heißluftballone am Himmel sind nicht nur für Kinder sehr beeindruckend. Aber warum fliegen diese riesigen Konstruktionen überhaupt? Ganz einfach: Warme Luft dehnt sich aus und steigt nach oben. Probieren Sie es mit den Kindern doch selber aus.
Die Anleitung gibt's HIER.
Um den Effekt der aufsteigenden warmen Luft noch stärkere zu verdeutlichen, eignet sich auch folgendes Experiment sehr gut:
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Der Mensch als Heizung
Nicht nur die Sonne gibt Wärme ab. Auch wir Menschen sind richtig gute Wärmequellen. Das merkt man nicht nur, wenn man Fieber hat. Bewegung lässt die Wärmeabgabe unseres Körpers genauso steigen, denn die Muskeln erzeugen Abwärme. Wie viel Körperwärme abgegeben wird, hängt natürlich von Faktoren wie Körpergröße, Gewicht, schwere der Tätigkeit und der Umgebungstemperatur ab. Bei verschiedenen Aktivitäten, können die Mädchen und Jungen ihre eigene Körperwärme entdecken:
- Hände aneinander reiben
- Sport machen (Hampelmann, Laufen, …)
- Hand vor den Mund halten und die Wärme beim Ausatmen spüren - anschließend Hände waschen!
- Handfläche auf den nackten Unterarm legen und leicht andrücken
In der Regel muss einer Wärmequelle Energie zugeführt werden, damit sie wiederum Energie in Form von Wärme abgeben kann. Menschen und Tiere sind dabei auf Nahrung angewiesen.
Falsche Reize
Die Haut ist unser größtes Sinnesorgan. Mit ihr können wir zum Beispiel Wärme und Kälte wahrnehmen. Doch fühlen wir nicht immer gleich. Es hängt von vielen Faktoren ab, wie wir die Temperatur empfinden. Dieser Klassiker unter den Wahrnehmungs-Experimenten veranschaulicht das sehr gut: https://www.goethe.de/resources/files/pdf96/6clil-module-fuehlen-spueren.pdf
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Fachlicher Hintergrund
Viele der angeführten Experimente beruhen darauf, dass sich Luft beim Erwärmen ausdehnt und ihre Dichte sinkt. Sie wird damit leichter als die sie umgebende Luft und steigt somit auf. Beim Abkühlen verdichtet sie sich, wird somit schwerer und sinkt ab. Dieses Phänomen machen sich Heißluftballons und Segelflugzeuge zu nutze.
Beim Solarofen wirkt die Aluminiumfolie wie ein Hohlspiegel der das einfallende Licht im Brennpunkt bündelt. Dort entstehen sehr hohe Temperaturen. Manche Menschen in ärmeren Ländern, in denen viel Sonne scheint, kochen mit Solarkochern, denn das Sonnenlicht kostet nichts.
Bei der Verdunstung geht Wasser vom flüssigen oder festen Aggregatzustand in den gasförmigen über. Dabei spielt vor allem die Temperatur eine wesentliche Rolle (aber auch Luftfeuchtigkeit und Windgeschwindigkeit). Da die Sonnenstrahlung einen direkten Einfluss auf die Temperatur hat, trocknet nasse Kleidung an sonnigen Tagen schneller als an bewölkten.
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